
Leben & Wohnen im Alter - Wie möchten die Menschen alt werden.
Verschiedene Studien zur Frage, wie Menschen alt werden wollen, zeigen ähnliche Ergebnisse. Das Forschungsinstitut TNS Emnid Medien- und Sozialforschung GmbH (2011) hat im Auftrag u.a. des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V. 2011 in der Bundesrepublik 1100 Personen ab 50 Jahren befragt. Von diesen waren 500 Mieter und 600 Wohnungs- und Hauseigentümer.
Auf die Frage, nach dem Zeitpunkt des letzten Umzugs gaben 78 % an, dass dieser 10 Jahre oder länger zurückliegt. Auf die Fragen, „Wie wollen Sie wohnen, wenn Sie 70 Jahre alt sind bzw. wie wohnen Sie derzeit – wenn Sie über 70 Jahre alt sind – Wie haben Sie gewohnt, als Sie 70 Jahre alt waren?“ gab es folgende Ergebnisse (Mehrfachnennungen möglich):
• 67 % der Befragten nannten die Wohnung bzw. Haus ohne Hilfe,
• 57 % konnten sich das Wohnen mit Hilfe vorstellen.
• 32 % nannten das Mehrgenerationenwohnen.
• 23 % konnten sich das betreute Wohnen ohne Pflegeheimanschluss vorstellen,
• 22 % wollten ein betreutes Wohnen mit Pflegeheimanschluss.
Das Wohnen im Pflegeheim bzw. in einer Seniorenresidenz ist ähnlich unbeliebt wie das Wohnen bei Kindern oder Verwandten – 15 % können sich das Wohnen im Pflegeheim und 16 % das Wohnen mit den eigenen Kindern vorstellen. Hier differenziert sich das Umfrageergebnis nicht nach Frauen und Männern, Personen in Eigentum oder Miete. Unterschiedlich sind die Antworten bei unterschiedlichem Lebensalter – bei den unter 50- Jährigen wird nach der zukünftigen und bei den über 70-Jährigen nach der tatsächlichen Situation gefragt. Befragte ab 70 Jahren geben mitunter nur halb so häufig an, mit 70 Jahren Hilfe in Anspruch genommen zu haben. Auch alternative Wohnformen sind unter Jüngeren deutlich häufiger vorstellbar, als sie tatsächlich ab 70 Jahren genutzt werden.
Auf die Frage „Was wäre Ihnen lieber, um altersgerecht leben zu können?“ wollen nur ein Drittel der Befragten umziehen und 50 % altersgerecht umbauen, der Rest weiß es noch nicht. Gründe für einen möglichen Umzug wären der Verlust der Selbständigkeit oder um bessere Versorgungsmöglichkeiten zu erreichen oder wenn die neue Wohnung den Bedürfnissen besser entsprechen würde. Auf die Frage: „Was meinen Sie, in welchem Alter sollte man in eine altersgerechte Wohnung umziehen?“ haben die Befragten im Durchschnitt das Alter von 74,1 Jahren genannt. 15 % nannten sogar das Alter 80 Jahre und mehr. Das eigene Zuhause, in dem man im Alter wohnen kann und selbständig bleiben kann, ist somit der eindeutige Favorit. Wenn man alternative Wohnformen abfragt, dann können sich die Befragten zunehmend die Mehrgenerationenhäuser als Wohnform vorstellen. Das Wohnen mit Service oder betreutes Wohnen wird immer häufiger genannt. Wohn- oder Hausgemeinschaften werden auch genannt, jedoch scheinen Wohngemeinschaften noch vielfach mit WG’s von Studierenden assoziiert und sind deshalb mit vielen Vorurteilen belastet. Das Wohnen im Pflegeheim wird mehr oder weniger stark abgelehnt. Diese Wohnform wird mit Unselbständigkeit und häufig auch Vereinsamung verbunden.
Kurz gefasst kann man sagen: Das Idealbild für die meisten Älteren ist das selbstbestimmte Wohnen in der eigenen Häuslichkeit, gerne auch in Gemeinschaft oder mit Serviceangeboten. Ältere Menschen möchten mobil sein, Einkaufsmöglichkeiten und medizinische Einrichtungen sollen sich in unmittelbarer Nähe befinden. Egal in welcher Wohnform, die Barrierefreiheit ist dabei ein wichtiges Thema. Entscheidend für die Umsetzung der Wünsche der Älteren wird sein, inwieweit die unterschiedlichen Wohnformen an dem gewünschten Ort überhaupt angeboten werden, inwieweit eine bedarfsgerechte Struktur aufgebaut wird und wie damit umgegangen wird, wenn Wünsche und reale Struktur nicht deckungsgleich sind. Vor allem ist zu klären, wie die vielfach artikulierte Abneigung gegen das Pflegeheim in politische Entscheidungen mit einzubeziehen ist.
WIE MÖCHTEN SIE ALT WERDEN?
Was kann ich tun, damit ich selbstbestimmt in meiner bisherigen Wohnung alt
werde?
Welche Handwerker sind seniorenfreundlich?
Link zur Kreishandwerkerschaft Tübingen
Wo finde ich Unterstützung im Alltag?
Die Pflegestützpunkte unterstützen Sie gerne
https://www.kreis-tuebingen.de/,Lde/309038.html
Wenn das Wohnen zuhause nicht mehr geht?
Auch hier sind die Pflegestützpunkte Ihr Ansprechpartner zu den Themen
betreutes Wohnen, Pflegeplätze in Heimen und Wohngemeinschaften
https://www.kreis-tuebingen.de/,Lde/309038.html
Sie wollen sich auf das Alter vorbereiten?
Fragen Sie uns zum gemeinschaftlichen Wohnen, zu den Initiativen für
ambulant betreute Wohngemeinschaften