Sehr geehrte Damen und Herren,
der Vorstand des Kreisseniorenrats hat in seiner Sitzung vom 07.10.2021 die beigefügten Positionspapiere zum Thema „Wohnen im Alter“ und „Pflege“ verabschiedet.
Der Kreisseniorenrat wird von dem Wissen geleitet, dass sich in den nächsten Jahren, bedingt durch einen starken Anstieg der Zahl der älteren Menschen, in allen Städten und Gemeinden starke Veränderungen bei den Wohnbedürfnissen und den dafür notwendigen Assistenzleistungen ergeben müssen, damit alle Menschen selbstbestimmt im Alter leben und wohnen können.
Wir würden uns freuen, wenn wir über diese Papiere eine breite Diskussion im Landkreis auslösen könnten. Außerdem sind wir gerne bereit, bei der Umsetzung der Positionen konkret vor Ort mitzuwirken. Uns ist bewusst, dass wir Prozesse anstoßen müssen, die sehr umfangreich sein werden.
Viele Grüße
Michael Lucke
Vorsitzender
AG Pflege
Präambel
Die meisten Menschen brauchen in ihrem Leben einmal Pflege: Vom Säugling über das Kind bis zum Partner, der einen bei Krankheit unterstützt, ebenso bei Pflege nach einem Unfall, einer Operation, bei einer Behinderung oder im Alter.
Bei einer immer älter werdenden Gesellschaft ist Pflege essenziell und unverzichtbar.
Die in der Pflege Tätigen müssen immer auch die gesellschaftliche Teilhabe der Menschen mit Pflegebedarf im Blick haben.
Wenn Pflege in kommunale Planungen einfließt, wird oft nur der stationäre Bereich bedacht.
Die Mehrzahl der Menschen (4/5) wird jedoch zuhause versorgt.
Die Aufteilung von Pflegeleistungen in ambulant und (teil-)stationär muss entfallen.
Die Menschen müssen frei wählen können, wo sie gepflegt werden möchten.
Ziel muss ein möglichst langer Verbleib in gewohnter Umgebung bei Erhalt bestehender Kontakte sein. Dazu ist aber auch erforderlich, dass die älteren Menschen sich eigenverantwortlich um die Verbesserung und Erhaltung ihrer Gesundheit bemühen, sei es durch sportliche Aktivität und/oder durch gesunde Ernährung.
AG Wohnen im Alter
Präambel
Die Menschen können heute viele Jahre gesunden Alterns erleben. Sie sollen selbst bestimmen, wo und mit wem sie zusammenleben wollen.
Oberstes Ziel aller, die für die Gestaltung des langen Lebens der Bevölkerung Verantwortung tragen, ist der Erhalt der Selbstbestimmung aller Menschen bis ins hohe Alter.
Dazu bedarf es eines breiten Bündnisses zwischen Kommune und aller Generationen der Zivilgesellschaft mit dem Ziel einer zunehmend solidarischen sorgenden Gemeinschaft.