Planungsleitfaden
ERFAHRUNGEN aus dem Landkreis
GUTES ZUSAMMENSPIEL: Kommune, Familie und Nachbarn, bürgerschaftlich Engagierte und Fachdienste
Viele Kommunen, Initiativen oder Nachbarschaftshilfen im Landkreis machen sich auf, Menschen über 80 Jahren zu helfen damit diese einen Impftermin bekommen und schnell geimpft werden können. Dabei stellen sich immer wieder gleiche oder ähnliche Fragen, Hindernisse und Herausforderungen. Gibt es bürgerschaftlich engagierte Nachbarschaftshilfen oder Vereine, die helfen möchten? Wie bekomme ich einen Impftermin? Bin ich versichert? Was kann ich beachten? Wo bekomme ich FFP 2 Masken? Wer tauscht sich mit mir aus?
Ein gutes Zusammenspiel zwischen engagierten Bürger*innen, Kommunen, Landratsamt und Fachdiensten hilft dabei ALLEN.
Unsere Plattform lebt davon, durch Ihre Erfahrungen aktuelle und anschauliche Informationen bereitstellen zu können. Wir haben für Sie Checklisten und Formulare gebündelt und laden Sie ein, sich unsere Angebote und unsere Kurzschulung für Impfpaten anzuschauen und – zusammen – weiterzuentwickeln.
– Brücken in die Verwaltung und zu Fachdiensten bauen –
unterstützen Sie sich gegenseitig – machen Sie mit!
Die Terminvereinbarung für das Impfzentrum ist abgekoppelt von der Organisation im Kreisimpfzentrum (KIZ – www.tuebingen-impfzentrum.de). Das heißt: die Art und Weise der Terminvereinbarungen, die Anzahl der verfügbaren Termine, die zeitliche Platzierung der Termine usw. können wenig beeinflusst werden.
- Das erfordert eine hohe zeitliche Flexibilität der Impfpaten;
- Viel Geduld bei der Terminvergabe;
- Hohen zeitlichen Aufwand: Es ist mit einer Aufenthaltsdauer von bis zu zwei Stunden im Impfzentrum zu rechnen.
Impfpaten kommen mit einer vulnerablen Gruppe zusammen. Es gibt keine anderen unterstützenden Menschen im näheren Umfeld wie Familie oder Nachbarn.
Der Kontakt zwischen Impfpaten und Impfwilligen ist sehr persönlich. Im Gegensatz zum Einkaufsdienst – da stellte man die Einkaufstüte vor der Tür ab – steht jetzt die persönliche Begegnung im Mittelpunkt.
Die Erfahrungen des Call Centers der zentralen Impfterminvergabe haben gezeigt: Die Menschen, die dort anrufen, haben viele Fragen und einen hohen Redebedarf rund ums Thema Impfen. Teilweise wird es als sehr anspruchsvoll erlebt, mit den ganzen Fragen und Ängsten umzugehen.
- Das erfordert eine besondere Achtsamkeit bei der Auswahl der Impfpaten. Ein persönliches Kennenlernen der Helfer erscheint sinnvoll. Zukünftige Impfpaten sind eingeladen, unsere Kurzschulung in Kooperation mit der Beratungsstelle für Ältere aus Tübingen zu durchlaufen. Dort gibt es Hinweise zu Einschränkungen, die im Alter auftreten können und Erklärungen zu den einzelnen Schritten im Unterstützungsangebot. Ein Impfpatenausweis oder eine offizielle Bescheinigung der Kommune kann helfen, Vertrauen zu schaffen.
WELCHE HILFE WIRD NACHGEFRAGT?
1. Hilfe bei der Vereinbarung eines Termins CHECKLISTE: zum telefonischen Erstgespräch
Der Termin kann gerne von Freunden oder Familie vereinbart werden. Es ist möglich, sich mit der eigenen Telefonnummer und Mail zu registrieren – die eigentliche Überprüfung der Berechtigung erfolgt erst im Impfzentrum. Es werden zwei Termine vereinbart.
Tipp: Zurzeit stehen nur wenige Termine zur Verfügung. Daher ist es gut darauf hinzuweisen, dass kein Anspruch auf eine Terminvereinbarung besteht und sich diese wahrscheinlich etwas herauszögern wird.
2. Hilfe beim Weg ins Impfzentrum CHECKLISTE: Terminvereinbarung und Begleitung zum Impfzentrum
Der Kreisseniorenrat Tübingen bietet Versicherungsschutz Anmeldung (Unfallversicherung, Haftpflichtversicherung, Dienstreise-Kfz Versicherung) für alle bürgerschaftlich engagierten Impfpaten an.
Tipp: FFP 2 Masken, Schnelltests und Desinfektionsmittel werden vom Landratsamt zur Verfügung gestellt. Fragen Sie bei unserer Corona Hotline (07071-9208868), wo sie diese ortsnah abholen können.
1. Hilfe beim Weg ins Impfzentrum und eine Begleitung im Impfzentrum In 6 Schritten durchs Impfzentrum
Die Begleitung im Impfzentrum ist möglich. Sie müssen mit 1-2 Stunden Dauer für das Gesamtprozedere rechnen. Für einen vollständigen Impfschutz werden zwei Impfungen benötigt.
Tipp: Der kleine YouTube-Film des Landratsamts Tübingen gibt einen ersten Eindruck der Stationen im Kreisimpfzentrum https://youtu.be/4H9X_7-EJ64
2. Was tun, wenn ich nicht zuständig bin?
Falls der Impfwillige nicht mobil ist oder an einer stark ausgeprägten Demenz leidet, ist es leider nicht möglich, ihn ins Impfzentrum zu begleiten. Sie können sich in einem solchen Fall an ihren Pflegestützpunkt wenden. www.kreis-tuebingen.de/309023.html
ANFORDERUNGEN AN DEN IMPFPATEN UND DEN TELEFONISCHEN ERSTKONTAKT
- Hohe Vertrauenswürdigkeit und Verbindlichkeit
- Interesse und Offenheit für die Begegnung mit Senior*innen
- Verfügbarkeit über Auto/Führerschein und die Bereitschaft, eine fremde Person im eigenen Auto mitzunehmen (FFP 2 Masken und Desinfektion werden gestellt)
- Hohe zeitliche Flexibilität
- Interesse und Geduld, über das Thema „Corona-Impfung“ zu reden und Aufnahmeformulare mit den Seniorinnen auszufüllen
- Zeit, die verschiedenen Stationen im Impfzentrum zu begleiten (Empfang, Aufklärungsfilm, ärztliche Aufklärung, Impfen, Warteraum auf mögliche Impfreaktion)
- ca. 1,5 – 2 Stunden einplanen.
DAS TELEFONISCHE ERSTGESPRÄCH-WAS KOMMT AUF MICH ZU?
Das telefonische Erstgespräch hat die AUFGABE:
- herauszufinden, ob der Anrufende berechtigt ist (über 80 Jahre)
- und keine andere Unterstützungssysteme für diese Aufgaben aktivieren kann
(Kinder, Freunde, Nachbarn); - zu beurteilen, ob der Anrufende körperlich und geistig so mobil ist, dass ein ehrenamtlicher Helfer ohne Fachausbildung zurechtkommt
- über die Unterstützungsmöglichkeiten vor Ort zu informieren
- und den Impfwilligen mit dem richtigen Unterstützer zu verbinden
DER IMPFABLAUF – WAS MUSS ICH WISSEN?
Die Ablaufbeschreibung zur Terminbuchung und Begleitung ins Impfzentrum finden Sie hier.
Beachten Sie bitte, pünktlich (NUR ca. 10 Minuten früher) ins Impfzentrum zu kommen, damit nicht zu viele Menschen gemeinsam vor Ort sind. Rechnen Sie dabei auch – bei einem Erstkontakt – die Zeit zum Kennenlernen und ggf. das Zusammensuchen fehlender Unterlagen ein.
MÖGLICHKEITEN INS IMPFZENTRUM ZU KOMMEN …………… WENN ES ALLEINE NICHT GEHT
- Eine Kostenübernahme der Fahrten durch die Krankenkassen ist über eine ärztliche Verordnung möglich.
- Eine Kostenübernahme der Fahrten durch die Krankenkassen ist über eine ärztliche Verordnung möglich.
- Die Impfpaten fahren mit dem EIGENEN AUTO – da könnte, wie schon in mehreren Teilorten in Tübingen, eine Versicherung über den Kreisseniorenrat angeboten werden.
- Oder der Transport läuft mit Hilfe von TEILAUTO – da können Sie entweder, wenn die Stadt selbst Mitglied ist, Ihre eigene Mitgliedschaft nutzen oder Sie können es auch mit dem Kreisseniorenrat machen, der ist Mitglied bei TeilAuto.
In Kooperation mit der Beratungsstelle für Ältere aus Tübingen bietet der Kreisseniorenrat eine Kurzschulung für bürgerschaftlich engagierte Helfer an. Diese wird via Zoom durchgeführt und kann stadtteilbezogen angepasst werden.
INHALTE DER SCHULUNG
- Was ist Alter?
- Einschränkungen, die im zunehmenden Alter auftreten können
- Mögliche Befindlichkeiten, Reaktionen auf diese Einschränkungen
- Mögliche Probleme hochaltriger Menschen in Bezug auf die Impfsituation
- Was ist im Umgang zu beachten?
- Der Impfablauf
- Vorgehen, Aufgaben der Impfpaten
Für nähere Informationen und zur Organisation eines Termins für Ihre Region wenden Sie
sich bitte direkt an Sonja Kunze: Telefon: 07071-920 88 68